Ich bedaure es immer noch, dass wir kein Jahresticket gekauft haben, denn 2 Tage im Kennedy Space Center haben nicht ausgereicht. Zum Schluss haben wir ganz schön Stress, uns in die Legenden-Halle, die bereits geschlossen ist, rein zu schummeln.
Wir beginnen mit der Busfahrt zur Halle mit der Saturn V-Rakete. Die Fahrt führt vorbei am riesigen Vehicle Assembly Building mit dem Crowler davor. In den Sümpfen neben der Straße sehen wir faule Alligatoren rumliegen.
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Vielleicht fällt dir der Anhänger auf meiner Halskette auf? Es ist ein Upcycling-Schmuckstück von Nele Moser (du findest sie auf Facebook und Instagram). Sie nannte es "Plejaden-Traum". Das musste natürlich mit ins Space Center :-).
Die Saturn V-Rakete beeindruckt uns jedes Mal wieder und schon allein hier verbringen wir viel Zeit - natürlich bei beiden Besuchen. Dazu kann ich hier immer wieder ein Stück Mondgestein berühren. Ich liebe die Energie davon und habe bereits begonnen, damit zu arbeiten.
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"The Right Stuff" ("Der Stoff, aus dem die Helden sind) ist bis heute einer meiner Lieblingsfilme. Auch wenn mir Chuck Yeager mehr taugt als die Mercury Astronauten (ausgenommen Alan B. Shepard, aber dazu später).
Beim Space Shuttle "Atlantis" lernen wir einen Mann kennen, der bei allen Space Shuttle-Starts und auch letztens beim Start der Artemis-Rakete dabei war. Er will, so wie wir auch, den in der Nacht geplanten Raketenstart beobachten.
Stefan muss natürlich überall Astronaut spielen, aber ich muss zugeben, auch ich habe meinen Spaß daran, sämtliche Hebel zu betätigen und Knöpfe zu drücken.
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Am Ende unseres ersten Tages im Kennedy Space Center hören wir noch einen tollen Vortrag von dem Astronauten Tom Jones, dessen Großmutter mit dem Kauf eines 50 Cent Comicheftes (sie hat es zum ermäßigten Preis von 25 Cent erhalten) seinen Wunsch, einmal ins Weltall zu fliegen, initiiert hat.
Beim 2. Besuch im Atlantis-Gebäude erleben wir, wie sich so ein 3G-Start im Space Shuttle anfühlt. Wieder bereue ich es, Stefan nicht zum Kauf eines Jahrestickets überredet zu haben, denn die Gesichtsmassage, die man dabei erhält, wirkt so hautstraffend, dass sich allein dafür schon der Preis ausgezahlt hätte.
Zum Abschluss des 2. Tages können wir noch schnell ein paar Fotos machen und über einen Hinterausgang in die Hall of Heroes and Legends hinein. Hier kann ich mir noch einiges von Alan B. Shepard ansehen, dem ich 1990 nicht nur die Hand schütteln durfte sondern auch ein längeres Gespräch mit ihm führen konnte. Zur Info: er war der erste Amerikaner (und nach Juri Gagarin der zweite Mensch) im Weltall.
Am 2. Februar um 2.30h fahren wir an den Strand im Alan Shepard Park, von wo man einen guten Blick auf die Raketenstarts haben soll. Einige andere sind schon hier. Und um 2.58h ist es soweit und wir sehen, wie es zunächst ganz hell wird in Cape Canaveral und anschließend ein Lichtball gegen Himmel saust. Die Schallwellen brauchen länger (anschaulicher Physikunterricht) und der Donner erreicht uns erst, als die Rakete schon fast wieder aus unserem Blickfeld verschwunden ist.
Der nächste Start ist für 6. Februar um 17.32h geplant. Und wir haben auch einen Plan. Wir wollen unseren 2. Tag im Kennedy Space Center, bis um 17h geschlossen wird, verbringen und anschließend den Start vom Parkplatz aus beobachten. Wir wählen dafür einen strategisch günstigen Parkplatz. Der wäre perfekt gewesen, denn als wir zum Auto kommen, sehen wir, dass sich in unserer Nähe einige Profis, ausgerüstet mit Kameras, platziert haben. Es sollte aber nicht sein, denn über den Live-Channel erfahren wir, dass der Start um drei Stunden verschoben wurde.
Kurz nach 20h suchen wir uns daher eine andere Stelle, von der wir im Internet erfahren haben, dass sie ein guter Aussichtspunkt ist. Und dort sind auch schon sehr viele versammelt und wir finden gerade noch einen Platz, wo wir parken können.
Zu Hause schauen wir uns den Start dann noch im Fernsehen an.
Einen Start gibt es noch, so lange wir in Cocoa Beach sind. Er soll am 12. Februar stattfinden. Wir sehen ihn allerdings nicht sondern werden von ihm im wahrsten Sinne des Wortes wach gerüttelt. Ich wache kurz nach Mitternacht auf und denke zuerst an ein Erdbeben. Das Bett vibriert sehr stark, Geschirr klappert. Aber dann wird mir klar, dass es der Raketenstart ist (den Unterschied zwischen am und pm kenne ich, er ist mir aber anscheinend noch immer nicht in Fleisch und Blut übergegangen😅). Wir eilen auf unsere Dachterrasse, aber es ist schon zu spät, um die Rakete zu sehen. Wir spüren und hören dafür hier umso mehr. Auch eine interessante Erfahrung.
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