Vorige Woche war die Übersiedlung nach Matlacha auf Pine Island dran. Auf dem Weg dahin machten wir natürlich einen Zwischenstopp in einem weiteren Bass Pro Shop. 😅 Wir kamen gerade rechtzeitig zu einer Alligatorenfütterung.
Schon am Weg vom Festland auf die Insel sehen wir, was der Hurrikan im September angerichtet hat.
Wir finden das Haus von Captain Jack auf Anhieb. Als wir dann drinnen sind, kommen mir aber Zweifel, ob wir richtig sind. Das muss aber so sein, denn wir hatten ja den richtigen Schlüsselcode zum Aufsperren.
Ich zeige Stefan die Bilder auf Airbnb. Die sehen nämlich ganz anders aus, sowohl innen als auch außen, als das Haus in dem wir uns befinden. Wir treten auf die Terrasse, die am Kanal liegt, und sehen uns um. Da kommen auch schon Randy und Andy, die Nachbarn, und klären uns auf.
Ihr Haus wurde vom Hurrikan stark zerstört, sie haben immer noch kein Dach und das Haus ist nicht bewohnbar. Deshalb hat Captain Jack ihnen die Airbnb-Unterkunft gegeben und wir haben nun den größeren Teil des Duplex-Hauses, der bisher nicht vermietet wurde.
Neben uns sehen wir ein völlig zerstörtes Boot im Kanal liegen.
Zum ersten Mal sehen wir die gigantischen Ausmaße eines so starken Hurrikans und das, obwohl schon Monate seitdem vergangen sind.
Das Haus ist sehr groß, wir haben wieder zwei Schlafzimmer, aber auch sehr kahl. Zunächst bin ich ein bisschen enttäuscht, obwohl ich schon bei der Buchung wusste, dass das nur ein Übergangsquartier ist, bis wir unsere Unterkunft auf Key Largo beziehen können.
Und den Ort habe ich vor allem ausgewählt, weil Matlacha DAS Fischerzentrum Floridas sein soll.
Allerdings sind alle Fischerdocks und Fischerpiers in Matlacha zerstört und die Parks gesperrt.
Dafür muss Stefan hier von unserem Dock aus nur die Angel in den Kanal hängen und schon beißt der nächste Fisch an. Da wir allerdings nicht jeden Tag Catfish essen wollen, sehen wir uns nach einer anderen Möglichkeit um.
Wir fahren am nächsten Tag nach Pine Island zu einem Fischerpier. Dieser ist allerdings geschlossen, die Reparaturarbeiten sind gerade im Gange. Ein anderer ist völlig zerstört.
Und das Wasser ist am Ufer sehr seicht und wird erst sehr weit draußen tiefer. Ich schlage Stefan vor, er solle zum Fischen ins Wasser hinaus marschieren. Den Vorschlag nehme ich allerdings schnell zurück, als wir bemerken, wie Haie um ein Fischerboot nicht weit von uns entfernt herumschwimmen.
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Diese Straße auf Pine Island ist wieder gut befahrbar.
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So sah der große Fischerpier vorher aus.
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Und so sieht er derzeit aus.
Die Straße nach Matlacha bzw. Pine Island war völlig zerstört. Die verbleibenden Bewohner waren tagelang vom Festland abgeschnitten. Jeden Tag sehen wir, wie überall die Sanierungsarbeiten weiter voran gehen.
Viele Geschäft, Lokale und Hotels sind schwer beschädigt, manche gar nicht mehr vorhanden. Trotz allem herrscht auf der Insel mit ihrem karibischem Flair gute Stimmung, die Menschen sind freundlich und gut drauf. Sie berichten alle, dass es der schlimmste Hurrikan war, den sie je erlebt haben. Aber kein einziger jammert. Bei unseren Nachbarn bekommen wir ganz nah mit, wie die Menschen hier mit der Katastrophe umgehen: Sie sind mit dem Wiederaufbau beschäftigt, genießen aber gleichzeitig das Leben so gut wie es die Situation eben zulässt. I like that.
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mariastuetz@gmx.at (Montag, 06 März 2023 19:34)
Gut, wenn sich Menschen so
auf ihre Situation einstellen können.
Danke, Heidi, für deine intessanten Berichte!