Am letzten Tag seines Besuches sind wir mit Harri frühstücken gegangen. Das einzige Mal während unseres Aufenthalts in Florida, denn es gibt nicht mehr die guten und günstigen Breakfast-Angebote wie früher.
Nachdem Harri sich auf den Weg zum Miami Airport gemacht hat, wollen wir den Tag noch nutzen und fahren an einen Strand auf Islamorada. Nicht ohne am Weg einen Stopp beim Bass Pro Shop auf dem Key zu machen. Diese einmalige Filiale trägt nicht nur den Namen “World Wide Sportsman”, sie ist auch ein besonderes Schmuckstück. Mitten im Shop steht das Schwesterschiff der Pilar, Ernest Hemingways Boot. Auch mit diesem Nachbau ging er im Atlantik fischen, etwas, das Stefan (und Harri) diesmal aufgrund des Wetters verwehrt blieb.
Natürlich musste ich mich auf die Spuren des Schriftstellers begeben und habe mich an dessen Schreibmaschine gesetzt.
Der Bass Pro Shop auf Islamorada ist außerdem auch wegen des Restaurants und dem offenen Tarpon-Becken sehenswert.
Weiter Richtung Key West als Islamorada fahren wir nicht, denn es ist so viel Vekehr und wir stehen immer wieder im Stau. Wir verbringen einige Zeit am Strand mit dem karibischen Wasser und fahren dann wieder heim und genießen unsere Terrasse am Kanal und begrüßen die Seekühe.
Am nächsten Tag machen wir nochmals einen Ausflug in den Pennekamp Nationalpark. Wir wählen diesmal eine andere Route zum Paddeln, den Turtle Grass Creek. Der Trail ist sehr schön, wird aber von vielen Touristen befahren, sodass wir danach noch in einsamere Mangroven-Kanäle ausweichen. Stefan wirft immer wieder die Angel aus, hat aber wenig Glück.
Als wir schon fast am Ufer bei der Kajak-Landestelle sind, treffen wir auf zwei Stand Up-Paddler, die Stefan fragen, ob er was gefangen hat. Als er verneint, beißt gerade ein Fisch an und zieht ihn samt Kajak weg. Die Männer schreien aufgeregt, ich will Stefan zu Hilfe kommen und lande dabei im Wasser. Slapstick pur. Stefan kann auch ohne Hilfe den Fisch befreien, alle Aufregung war umsonst.
Danach gehen wir an den Strand und Stefan hat noch immer nicht genug vom Angeln. Er macht einen Fang nach dem anderen. Ich soll das als Video festhalten. Doch kaum stehe ich mit dem Handy parat, verlässt ihn das Anglerglück. Dies wahrscheinlich auch deshalb, weil ein Hai mittlerweile um ihn herum kreist. Ich kann Stefan trotzdem nicht dazu bewegen, es bleiben zu lassen. Irgendwann sieht er dann doch ein, dass es nichts bringt und ich bin froh, nicht wegen einer Bisswunde das nächste Krankenhaus aufsuchen zu müssen.
Wir haben ja auch bei unserem Haus einen schönen kleinen Privatstrand und Stefan fischt nochmal in unserem Kanal. Wieder hat er einen Hai dran. Jetzt sollte er doch halbwegs zufrieden sein.
Am vorletzten Tag machen wir noch einen Paddelausflug zum Pelican Key. Leider frischt der Wind so auf, dass wir es nur unter ziemlicher Anstrengung zurück schaffen. Als wir allerdings endlich unseren Kanal erreichen, hört der Wind plötzlich auf. Da habe ich aber mittlerweile schon genug vom Paddeln und ich gehe lieber schwimmen.
Am letzten Tag versuche ich, nicht allzu traurig zu sein und die Sonne, das Meer und das Florida-Feeling noch ausgiebig zu genießen. Zwischendurch ist Packen angesagt. Mit einem großen Koffer mehr treten wir am Montag um 5.30h die Heimreise an. Wegen vieler Staus im Großraum Miami brauchen wir nach Orlando weit über 5 Stunden, haben aber genug Zeit, um in Ruhe am Airport das Auto zurückzugeben, einzuchecken und zu boarden. In Washington kommen wir gerade rechtzeitig zu unserem Gate, um direkt in den Flieger nach Wien einzusteigen. Nach einem angenehmen und kurzweiligen Flug werden wir von Andrea am Flughafen Schwechat begrüßt und dann nach Hause gebracht. Es kommt uns so vor, als hätte sie uns erst gestern zum Abflug gebracht. Wo ist die Zeit bloß hin?
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