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An der Westküste von Molokai

Wir fliegen von San Francisco nach Honolulu, dort wollen wir in einen Flieger der Mokulele Airlines umsteigen. Was gar nicht so einfach ist, denn nach dem Gepäckband gibt es nur mehr den Ausgang aus dem Airport und wir haben keine Ahnung, wo wir hin müssen. Es ist hier nichts angeschrieben, es gibt kein Flughafenpersonal, die Informationsschalter sind unbesetzt und in den Flughafen selbst kommen wir gar nicht mehr hinein. Wir finden dann draußen doch noch jemand, der uns weiterhilft und nehmen den Wiki-Wiki-Shuttle, der uns zum Mokulele Terminal bringt. 30 Minuten vor Abflug checken wir ein. Also haben wir noch fast unendlich viel Zeit. Das Boarding wird sehr praktisch durchgeführt, wir werden namentlich aufgerufen und müssen uns in 2er-Reihen aufstellen, um dann im Gänsemarsch zum Flieger zu marschieren. Schwupps, sitzen wir alle am richtigen Platz.

 

Die Saab-Propellermaschine ist voll, mit uns reisen lauter Einheimische. Einige bringen der Familie etwas von McDonalds aus der Hauptstadt mit.

 

Nach 35 Minuten (20 Minuten fahren wir am Flughafen herum, 15 Minuten verbringen wir in der Luft) landen wir auf Molokai und werden mit “Slow down” begrüßt. Dennoch geht es bei der Autovermietung sehr rasch und wir fahren kurze Zeit später zu unserem Quartier an der Westküste in der Nähe von Maunaola. 

 

Der Ausblick von unserer Terrasse ist genauso wie bei Airbnb angegeben und wir fühlen uns gleich wohl in unserem Apartment am Kehupi Beach. In der Anlage gibt es einen kleinen Greißler. Der Besitzer freut sich, dass er endlich einmal Österreicher begrüßen kann, denn er erinnert sich an viele Begegnungen mit österreichischen UN-Soldaten auf Zypern in den 1970er-Jahren. Außer diesem kleinen Laden, in dem wir uns für den ersten Abend eine Tiefkühlpizza kaufen, gibt es hier nichts.

Für unseren Wocheneinkauf fahren wir in die 30 Autominuten entfernte Hauptstadt Kaunakakai, wo wir anschließend noch ins Paddlers essen gehen.

 

Die Anlage ist sehr weitläufig, allerdings stehen viele Gebäude leer. Sicher war hier in den 50er- und 60er-Jahren des vorigen Jahrhunderts viel los. Jetzt verbringen hier hauptsächlich Amerikaner der 1968er-Generation ihren Ruhestand. Alle sind freundlich und gut drauf.

 

Hier kann man lange Strandspaziergänge machen und Wale beobachten, zum Schwimmen gehe ich lieber in den Pool. Am Strand entdecken wir auch eine Mini-Lagune, die für Abkühlung sorgt.

 

Im  Pālāʻau State Park machen wir eine kleine Wanderung zum Ka Ule o Nanahoa, einem heiligen Hawaiianischen Kraftplatz mit einem Phallic Rock. Und wir gehen zu einem Aussichtspunkt, von dem aus man auf ein altes Fischerdorf und einen Leuchtturm sieht. Die Halbinsel vom Land her nur über einen steilen Pfad erreichbar. Zwischen 1866 und 1969 diente die Halbinsel als Leprakolonie.

 

Wir erkunden auch schöne Nachbarstrände und beobachten Surfer, die sich hier am Wochenende treffen. 

 

Die Westküste von Molokai ist im Winter rau, aber hier findet man Ruhe und kann jeden Abend einen wunderbaren Sonnenuntergang genießen.